Technik
SAP-Vorstandschef: Mitarbeiter sollen sich vor Email-Flut schützen
GDN -
Jim Hagemann Snabe, Co-Vorstandschef von Europas größtem Softwarekonzern SAP, will Mitarbeitern ermöglichen, nach Dienstschluss auch wirklich Feierabend machen. "Man muss das Handy auch ausmachen können. Sollte sich ein Mitarbeiter dafür entscheiden, muss das Unternehmen alle Unterstützung geben", sagte Jim Snabe der "Welt am Sonntag" (2. Dezember 2012).
"Es muss am Ende allerdings eine persönliche Entscheidung der Mitarbeiter sein", betonte der Manager zugleich. Der Vorstandschef reagiert damit auf die aktuelle Diskussion, ob Unternehmen ihre Mitarbeiter vor einer E-Mail-Flut schützen sollten. Daimler will Mitarbeitern etwa die Chance bieten, E-Mails während des Urlaubs löschen zu lassen. Volkswagen hat Server so programmiert, dass tariflich angestellte Mitarbeiter zwischen 18.30 und 7.00 Uhr keine E-Mails empfangen. Auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen sprach sich gegen die E-Mail-Flut nach Feierabend aus. Die E-Mail, die vor 30 Jahren ihren Siegeszug um die Welt angetreten hat, wird nach Ansicht von Snabe langsam zum Auslaufmodell. "Sie verbindet den Menschen A mit dem Menschen B, kreiert aber keine Räume, in denen sich Menschen untereinander austauschen können", sagte der Vorstandschef. In Unternehmen seien bei vielen Projekten "virtuelle Räume" sinnvoller als der bisherige E-Mail-Verkehr. "Ich bin überzeugt, dass wir uns in der nächsten Phase der Kommunikation in Unternehmen oder zwischen Unternehmen an sozialen Netzwerken orientieren."
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